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Bestattungen für unter 1000 Euro – Was Hinterbliebene erwartet

Bestattungen unter 1000 Euro
Bestattungen für unter 1000 Euro: Würdevolle Beisetzung möglich?

Verstirbt ein Angehöriger haben die Hinterbliebenen nicht nur mit dem Verlust zu kämpfen, sondern müssen sich auch umgehend um die Beerdigung kümmern. Dabei kann eine Bestattung mit Sarg und Trauerfeier schnell bis zu 5.000 Euro kosten. Discounter haben in letzter Zeit immer wieder mit Beerdigungen für unter 1.000 Euro geworben. Doch was ist dran an diesen „Billig-Beerdigungen“? Ist eine würdevolle Bestattung zu diesem Preis wirklich zu haben? Wir von Bestattungsvorsorge heute sind dem auf den Grund gegangen.

Absolute Untergrenze für eine Beerdigung liegt bei 2.000 Euro

Das Thema Tod wird in vielen Familien nur sehr ungerne oder überhaupt nicht angesprochen. Daher ist es auch für unseriöse Anbieter leicht ihre „Billig-Beerdigungen“ zu verkaufen, erklärt Oliver Wirthmann. Er ist Geschäftsführer des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur und Sprecher für den Bundesverband Deutscher Bestatter. Zudem bestätigt er, dass eine Beerdigung immer mehr als 999 Euro kostet. Die Kosten für eine würdige Feuer- oder Erdbestattung beziffert er auf 2.500 Euro bis 3.900 Euro. Dazu kommen dann noch Kosten für den Grabplatz, den Grabstein und die Grabpflege. Auch bei einem Grabstein können die Kosten immens hoch ausfallen. Eine Obergrenze ist hier nicht gesetzt - je nach Wünschen und Qualität. 500 Euro müssen jedoch mindestens eingeplant werden. Die absolute Untergrenze einer Beerdigung liegt bei 2.000 Euro laut Oliver Wirthmann.

„Billig-Beerdigungen“: Viele Angebote kursieren im Internet

Insbesondere im Internet finden sich viele Angebote für günstige Bestattungen. Häufig werden Bestattungen hier für einen Pauschalpreis ab 499 Euro angeboten. Je nach Region, wo der Verstorbene beigesetzt werden soll, können die Preise jedoch variieren. Dabei weisen die Unternehmen nicht daraufhin, dass es sich bei diesen „Billig-Beerdigungen“ um allereinfachste Bestattungen handelt bei denen außerdem Zusatzkosten entstehen können.

Laut der Verbraucherinitiative Aeternitas sind in diesen Pauschalangeboten von 1.000 Euro eine einfache Bestattung samt Trauerfeier, Blumenschmuck und Trauerkarten enthalten. Zusätzlich fallen jedoch noch Kremations- und Friedhofsgebühren sowie Kosten für den Grabstein und die Grabpflege an. „Es kommt vor, dass die Verstorbenen nicht in der Region kremiert werden, sondern dort, wo es günstig ist“, sagt Oliver Wirthmann. Ab und an bedeutet das auch, dass die Verstorbenen nicht in Deutschland, sondern in Tschechien verbrannt werden. Hier müssen Angehörige dann zusätzlich mit hohen Überführungskosten rechnen.

Sterbegeldversicherung – eine würdige Bestattung zu Lebzeiten finanziell absichern

Damit die hohen Kosten für die Beerdigung abgedeckt werden oder die Hinterbliebenen aufgrund von Geldnot nicht auf „Billig-Beerdigungen“ zurückgreifen müssen, lohnt sich der Abschluss einer Sterbegeldversicherung schon zu Lebzeiten. Denn seit dem Jahr 2004 erhalten die Hinterbliebenen auch kein gesetzliches Sterbegeld mehr von den Krankenkassen.

Die Sterbegeldversicherung gehört zu den Risikoversicherungen und wird mit einer relativ geringen Versicherungssumme abgeschlossen. Die Summe liegt häufig zwischen 2.000 und 10.000 Euro je nach Art und Qualität der Beerdigung. Fällig wird die Versicherung bei Tod des Versicherungsnehmers. Häufig wird eine verkürzte Beitragszahlungsdauer vereinbart. Das bedeutet, dass der Versicherte bis zum 70. Lebensjahr einzahlt und der Versicherungsschutz dann ohne weitere Beiträge bestehen bleibt. Die Sterbegeldversicherung kann anders als eine Risikolebensversicherung auch ohne eine Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden. Hier müssen Kunden jedoch mit einer Wartezeit rechnen. Diese variiert je nach Versicherungsunternehmen häufig zwischen einem und drei Jahren.

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